H1 - Aufreibender Kampf wird am Ende nicht belohnt

Von Karin Pandow am 02.03.2023 in Herren, Herren 1

Die stark dezimierten Ismaninger Handballherren schlagen sich tapfer beim ungeschlagenen Tabellenführer, brachten aber eine hohe Führung nicht ins Ziel. Die dünne Personaldecke lässt einen fast sicher geglaubten Sieg und eine überlegene Ismaninger Mannschaft am Ende leer ausgehen.

Zimmermann, Gottschall, Zobel, Urban, Simon. So könnte Trainer Kurt Neumaier zumindest 5 seiner 7 Positionen zu Beginn einer Partie besetzen. Alle Spieler finden sich allerdings nicht auf der Taktiktafel des Trainerfuchs, sondern in Behandlung der derzeit schwer beschäftigten Physios und des Docs – teilweise bis weit über das Saisonende hinaus. Insofern gingen die Herren 1 des TSV am vergangenen Samstag auch als klarer Außenseiter in die Partei der formstarken Anzinger. Lediglich das Ergebnis des Hinspiels aus der Hinrunde gab etwas Hoffnung, als die Mannschaft auswärts die 2 Punkte mitgenommen hat. Der letzte Vergleich im November allerdings endete mit einem lustlosen Auftritt der Isar Devils und einer deutlichen Heimklatsche. Die Anzinger sind seither ungeschlagen und hatten folglich aufgrund der Heimniederlage noch eine Rechnung zu begleichen.

Doch jedem Vorzeichen zum Trotz begann die Neumaier-Mannschaft wie die Feuerwehr und gab der gut besuchten Anzinger Tribüne zu verstehen, dass der Samstagabend für die Heimmannschaft kein Zuckerschlecken werden würde. Vor allem Tom Notz und ein famos aufgelegter Johannes Achhammer sorgten in den ersten Minuten für schnelle Tore und eine 3:6 - Führung. Die Abwehr agierte stabil gegen die Angriffsversuche der Hausherren, über eine schnelle zweite Welle wurde das gute Umschaltspiel gnadenlos in Torerfolge veredelt und auch im Positionsangriff wurde immer wieder die Lücken gefunden. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich zum 8:8 brachte die Isar Devils nicht ins Wanken, denn der eingewechselte Miranda Jahn im Tor unterstützte seine Vorderleute mit starken Paraden und der Vorsprung konnte wieder ausgebaut werden. So wurde der Pausentee beim Spielstand von 13:15 serviert.

Nach der Halbzeit dominierten die Ismaninger weiter das Spiel und zogen auf 14:21 davon. Wer allerdings glaubte, dass die Truppe von Kurt Neumaier das „Ding gemütlich nach Hause schaukelt“, hat die Rechnung ohne die Moral der Anzinger gemacht. Über ihren starken Spielmacher, der in dieser Phase die Verantwortung übernahm, robbten sich die Hausherren Tor um Tor heran. Die Isar Devils vergaßen komplett, was sie in den ersten 40 Minuten ausgezeichnet hat und die dünne Personaldecke machte sich bemerkbar. Zwar konnte das Spiel letztlich bis zum Schluss offen gehalten werden, der mangelnde Zug zum Tor im Angriff führt aber dazu, dass beim 23:24 zunächst der Anschlusstreffer fiel und Anzing kurze Zeit später in Führung ging. Anzing spielte das Spiel clever runter und sicherte sich damit zwei Punkte. „Meine Mannschaft hat heute wirklich einen tollen Kampf geliefert“ – so der sichtlich stolze Trainer nach dem Spiel. „Es ist dennoch ärgerlich dass wir uns für das Spiel nicht belohnt haben. Ähnlich wie in Lohr haben wir hier eine große Chance liegen lassen“, so der Verweis von Neumaier auf die möglichen Big Points in fremder Halle im Kampf um das rettende Ufer.

Ismaning rangiert damit auf Rang 5 der Play Downs und wenn die Mannschaft weiter bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen will, muss am kommenden Samstag gegen Haunstetten der Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden werden. Vor Weihnachten konnten beide Mannschaften in den zwei Partien jeweils einen Auswärtssieg verbuchen, wodurch sich kein klarer Favorit ausmachen lässt. Neben dem starken Spielmacher der Gäste, Alexander Horner, werden die Blicke der Ismaninger Zuschauer wohl vor allem auf den Trainer der kommenden Saison gerichtet sein. Wie vorige Woche berichtet, steht Max Högl derzeit noch bei den Haunstettenern an der Seitenlinie.

 

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