Das Herren I Team des TSV Ismaning gewinnt intensives Heimspiel gegen den starken Nachbarn HT München II nach Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 32:26 (15:16). Die gewohnt gute Chancenauswertung der Ismaninger verweilte derweilen im Urlaub.
Die 40. Spielminute war ein bezeichnender Moment für das fahrlässige Spiel der Ismaninger: Tom Notz trat bereits zum zweiten Mal vom 7 Meter Strich an und scheiterte erneut am Schlussmann der Hachinger Reserve. Dass er dabei anders als seine zwei Vorgänger Lukas Baierlein und Markus Neubauer bei ihren Fehlversuchen den Ball überhaupt aufs Tor bekam, spricht an diesem Tag noch für ihn. Die Situation steht dennoch exemplarisch für eine schwache Verwertung der eigenen Torchancen. Insgesamt sind vier verworfene Siebenmeter bei sechs Versuchen zu viele für die sonst abschlussstarken Torgaranten des TSVs. Nicht nur deshalb musste das Trainerteam Ilg/Nortz in der Halbzeitpause deutliche Worte finden. Denn auch die zahlreichen Unkonzentriertheiten und Undiszipliniertheiten wie unter anderem eine doppelte Zeitstrafe von Yannik Teschner unmittelbar vor dem Pausenpfiff trugen ihren Anteil bei. „Wir dürfen uns einfach nicht mehr so viele Fehlwürfe, technische Fehler und Undiszipliniertheiten erlauben.“, gibt das Trainerteam im Anschluss zu Protokoll.
Und all dies, obwohl die Ismaninger so gut ins Spiel starteten und sich gleich einen fünf Tore Vorsprung erarbeiten konnten. Grund dafür war auch, dass Kapitän Florian Elsinger zurück im Kader stand und ein starkes Comeback feierte. Lediglich auf die Unterstützung der drei Leistungsträger Christoph Schwetz, Marc Simon und Leo Udovicic musste man verzichten. Wobei die beiden letztgenannten das Team als angehende Hobby-DJs mit ihren Anekdoten aus der Sprecherkabine motivieren konnten. Anstelle dessen konnte man sich aber auf einen bärenstarken Marcelo Miranda-Jahn verlassen, der ein ums andere Mal die Würfe der Hachinger entschärfen und damit seine kürzliche Rückberufung zum Stammkeeper in die Startaufstellung sportlich bestätigen konnte. Darüber hinaus war es ebenfalls eine solide Defensive und eine andere Körpersprache in der zweiten Hälfte, die den Ismaningern einen schnellen 9:2 Zwischenspurt ermöglichten. Vollstrecker waren hierbei vor allem die eingespielten Flügelflitzer Markus Neubauer und Victor Mansare mit je 5 Feldtoren, die sich der Routinier Mansare von seiner erstmals mitgereisten Tochter bejubeln lassen konnte.
Um diesen Lauf zu stoppen, nahm der Hachinger Gästetrainer in der 53. Spielminute bei einer vier Tore Differenz auf der Anzeigetafel eine Auszeit, um seine Spieler für die Crunchtime einzuschwören. Parallel zum Hinspiel wurde die Defensive des HT II noch offensiver und verteidigte weit vor ihrem eigenen Tor. Doch die Ismaninger ließen sich davon an diesem Abend nicht beirren, konnten sich schnell auf die taktische Maßnahme einstellen und die freiwerdenden Räume im Zentrum hinter den Abwehrspielern gekonnt nutzen.
So ließ sich die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nutzen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden und um die zahlreichen Fehlwürde aus der ersten Halbzeit wieder gut zu machen. Doch es sollte allen Spielern und dem Trainerteam bewusst sein, dass mit dem nächsten Auswärtsspiel beim Tabellensechsten SC Schwabach kommenden Samstag um 18:00 Uhr ein schwieriges Spiel bevorsteht, bei dem man sich besagte Fehler sicherlich nicht erlauben darf. Um diese zu verhindern, sollte für kommende Woche bereits eine Trainingsmaßnahme feststehen: Siebenmeterwerfen.
Kader: Miranda-Jahn, Mayr (beide Tor), Teschner (6/1), Zobel (6), Neubauer, Mansare (je 5), Baierlein (4/1), Nickel (3), Mannel (2), Elsinger (1), Lattner, Stocker