Vergangenen Sonntag ging es für unsere Damen 1 zum bis dahin ungeschlagenen und verlustpunktfreien Tabellenführer Haunstetten. Ein Sieg dort in fremder Halle ist ohnehin eine schiere Mammutaufgabe, was durch diverse Verletzungssorgen und Ausfälle auf Ismaninger Seite nicht zwingend leichter wird.
Die Isar Devils starteten konzentriert ins Spiel und stellten von Beginn an eine stabile Abwehr aufs Parkett, die über den Spielverlauf Haunstetten zur Verzweiflung bringen würde. Im Angriff taten sich die Ismaningerinnen anfangs etwas schwer und mussten sich Tor um Tor hart erkämpfen. In der 10. Minuten gingen unsere Damen dann das erste Mal in Führung. Haunstetten tat sich ihrerseits im Angriff immer schwerer und so nahm der Heimtrainer eine Auszeit, um seine Spielerinnen nochmal einzustellen. Die Ansprache hatte wohl gefruchtet, denn Haunstetten schaffte erst den Anschluss- und gleich darauf den Ausgleichstreffer in der 18. Minute zum 5:5. Nach einem Doppelpack der Isar Devils wurde Coach Bernd Dreckmann dem Schiedsrichtergespann wohl etwas zu leidenschaftlich und erstmals verwarnt. Kurz darauf zog der Ismaninger Trainer nun auch seine Time-Out Karte. Was genau er den Spielerinnen mitgegeben hat, ist nicht bekannt aber innerhalb von weniger als drei Minuten legten die Ismaningerinnen einen 3:0 Lauf hin, eingeleitet durch zwei Tore von Lotta Rohmert. Die Abwehr und die bärenstarke Henni Leicher im Tor legten defensiv noch eine Schippe drauf und kassierten die letzten 7 Minuten vor dem Seitenwechsel kein einziges Tor mehr. Beim Stand von 6:10 wechselten die Teams nach intensiven 30 Minuten die Seiten.
In seiner Halbzeitansprache appellierte das Trainerteam an die Mannschaft, nicht den Fokus zu verlieren und Aktionen konsequent zu Ende zu spielen. Motiviert bis in die Haarspitzen gingen die Isar Devils in die zweite Halbzeit. Doch Motivation allein reichte nicht, denn der Haunstettener Trainer hatte die Pause wohl auch gut genutzt und die Abwehrformation seines Teams umgestellt. Nicht vorbereitet auf das neue Bild verloren die Ismaningerinnen etwas ihren Faden und Aktionen gelangen nicht mehr so wie in der ersten Halbzeit. Innerhalb weniger Minuten war Haunstetten auf 10:11 dran und witterte die Chance zum Ausgleich. Im Versuch seine Spielerinnen weiterhin zu coachen, kassierte der Ismaninger Trainer nun eine 2-Minutenstrafe vom sehr motivierten Schiedsrichterduo. Die Unterzahl spielte die Mannschaft allerdings clever runter und schaffte es den Ausgleich auch durch einige Paraden im Tor zu verhindern. Mit Hilfe von 3 Treffern von Lotta Rohmert konnte sich die Mannschaft wieder auf vier Tore absetzen, was den Haunstettener Trainer zu einer Auszeit zwang. Doch die konnte den Flow der Ismaningerinnen nicht unterbinden und durch zwei weitere Tore von Lotta Rohmert erspielten sie sich einen 6 Tore Vorsprung. Etwas mehr als 10 Minuten vor Schluss erhielt Elena Kohde eine Zeitstrafe und die Proteste von Coach Bernd Dreckmann quittierten die Unparteiischen mit einer roten Karte. Die restliche Spielzeit durfte er sich dann, wie der Kapitän der Herrenmannschaft am Abend zuvor, von der Tribüne anschauen. Trotz doppelter Unterzahl konnten die Isar Devils, die jetzt von Seba Scovenna weitergecoached wurden, den Vorsprung halten. Ein weiterer gehaltener 7-Meter und gelungene Aktionen im Angriff ließen die mitgereisten Fans langsam an die Sensation glauben. Haunstetten hielt mit allem dagegen und deckte die letzten Minuten sehr offensiv. Doch zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon entschieden. Nach 60 Minuten pfiffen die Schiedsrichter die Partie beim Stand von 17:22 ab.
Die Freude bei den Ismaningerinnen war riesig – hatte man durch diesen Sieg nicht nur als erste Mannschaft punkte gegen Haunstetten gewonnen, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung Play-Offs gemacht. Das letzte Spiel der regulären Saison könnte potenziell alles entscheiden und die Mannschaft würde sich über jede Unterstützung am Dienstag den 19.4 um 20 Uhr in der Isarena freuen, wenn es gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten HT München geht.
Es spielten: Leicher, Wittmann (beide Tor); Grötzinger, Köbrich, Kohde (4), Leitl (1/1), Filz (2), Pfründer (1), Pieperjohanns (2), Rohmert (12/4), Surauer, Weber