Sport verbindet! Aktion mit Vorbildcharakter in der Isarena

Von Antje Perse am 08.11.2023 in Allgemein, Abteilungsleitung

Der Lieblingssport der Kinder ist vermeintlich erstmal einfach – denn jedes Kind hat in seinem Sport ja oft schon gute Fähigkeiten erlangt.

Aber was ist, wenn plötzlich wichtige Körperfunktionen wie Sehen oder Hören eingeschränkt sind oder gar ganze Gliedmaßen fehlen?

Dann wird’s auf einmal ganz schön schwierig.

Genau das haben 30 Kinder beim Inklusionstag am 2. November in der Isararena erleben dürfen. Die Hochschule für angewandtes Management hat im Rahmen des internationalen Tennisturniers Wolffkran Open zusammen mit den Isar Devils, dem Bezirk Oberbayern und dem Bayrischen Tennisverband einen sportlichen Inklusionstag auf die Beine gestellt.

Den Kindern wurde in der Isararena so einiges geboten. Zum einen durften die Handball- und Tenniskinder Blinden- und Gehörlosentennis erleben.

An vielen Stationen konnten sie verschiedene Elemente dieser besonderen Tennis-Form kennenlernen. Ohne Sehvermögen einen Ball kontrolliert zu treffen ist schon eine besondere Herausforderung. Die Kinder konnten erleben, dass blinde Tennisspieler sich durch Gehör (den die Bälle rasseln) und durch Fühlen der Linien orientieren. Ohne intensives Üben ist das nicht zu bewerkstelligen.

Auf der anderen Hallenseite gab es einen Handballparcours. Einfachste Koordinationsübungen können sehr schwer werden, wenn man nur noch mit einem Auge sieht, denn das räumliche Sehen entfällt somit. Einen Ball zu fangen, wenn man nichts mehr sieht, wird fast unmöglich. Und einen 7m-Strafwurf treffsicher zu verwandeln, wenn man sich vorher mit verbundenen Augen um die eigene Achse dreht, wird fast schon komisch: das Tor wurde teilweise um 180° verfehlt. Aber alle konnten es lachend nehmen.

Insgesamt haben die Kinder Verständnis sammeln können, was es heißt, sich im Leben zu orientieren, wenn der Körper nicht mehr wie selbstverständlich funktioniert. Toll war es auch, dass einige Menschen ohne Gehört mit dabei waren und sich unter die Kinder gemischt haben.

Die Bedeutung von Inklusion hat Hanno Poggemöller vom TSV Ismaning betont: „Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft“. Fantastisch war auch der Besuch von Prof. Dr. Peter Kapustin, dem Gründer & Ehrenpräsident Special Olympics Deutschland. Er richtete in seiner Begrüßungsrede die Worte vor allem an die Kinder: „Inklusion muss man tun, nicht nur drüber reden.“

Am Schluss der Veranstaltung bekamen die Kinder noch ein Buch über Inklusion geschenkt, dass nach der Lektüre und Diskussion in den Familien auf Wanderschaft gehen soll. Ein besonderes Highlight war für alle Kinder die Einladung durch Florian Kainz, dem Initiator des Inklusionstags und Turnierveranstalter der Wolffkran Open, zu den Spielen des Tennisturniers. Auch dies war beeindruckend – ein Aufschlag mit 205km/h mal live zu sehen ist halt doch was anderes als im Fernsehen.

Rundum war das Kooperationsevent ein absoluter Erfolg. An dieser Stelle einen Dank an alle weiteren Helfer und Mitgestalter: Elke Happach, Sarah Happach, Alexandra Zanker, Jakob Schnaitter, Anna Sehorz, Tanja Schwaiger, Karin Hobmeier, Emilie Thomas und Joey Gandenberger.

Wenn durch diesen Tag die Saat für noch mehr Inklusion bei den Kindern gelegt wurde, dann hat sich der Einsatz mehr als gelohnt. Der richtige Erfolg wird sich in den kommenden Jahren immer wieder zeigen – nämlich durch ein mehr Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung.

Bericht: Hanno Poggemüller

Fotos: Privat

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