Deutsche Meisterschaft spielen zu dürfen ist etwas ganz Besonderes. Die Ismaninger wB1 hatte sich aufgrund ihres bayerischen Meisterschaftstitels das Startrecht erworben. Dieses Jahr letztmalig treffen dabei nach den regionalen Saisonabschlüssen die 20 besten Mannschaften Deutschlands aufeinander. Also trifft man auf Mannschaften, die gespickt sind mit Auswahl- , wenn nicht sogar DHB Spielerinnen, die aber auch durch hochklassige Trainer zu Mannschaften mit sichtbarer Handschrift geformt worden sind.
Am 21. April war es so weit: Der TuS Steißlingen reiste an, in einem Reisebus gefüllt nicht nur mit 15 Spielerinnen und ihren Betreuern, sondern auch mit riesigem blau-weißem Fantross.
Während der gegnerische Fanblock sich mit Trommeln füllte und durch blau-weiße Fahnen geschmückt wurde, fokussierten sich die Spielerinnen beider Mannschaften auf die Vorbereitungen für das anstehende Spiel. Im Mittelblock freute man sich über die heimischen Fans, die den Weg in die Halle gefunden hatten.
Die ersten Minuten waren geprägt von Nervosität auf beiden Seiten. In der Folge zwang Steißlingen den Ismaningerinnen ihr Spiel auf, und die Isis fanden nicht in den eigenen Rhythmus. Die Spielerinnen aus Ismaning hatten Probleme beim Rückzugsverhalten und konnte dem schnellen Umschaltspiel der Steißlingerinnen nur schwer etwas entgegensetzen. So stand es zur Halbzeit 12:8 für Steißlingen. Bis zur 40. Minute konnte Steißlingen die Führung auf einen 6 Tore Vorsprung ausbauen. Mit viel Willenskraft und leidenschaftlichem Einsatz konnten die Isis bis zum Ende der regulären Spielzeit den Rückstand auf 2 Tore verkürzen. Und so reiste Steißlingen mit einem 23:25 Sieg zurück nach Baden-Württemberg,und die Ismaningerinnen hatten sich eine Chance fürs Rückspiel erhalten.
Am 27. April reisten die Isis mit einem kleinen, aber feinen bayerischen Fanblock zum Rückspiel nach Steißlingen. Nach der individuellen Anreise konnten vor der Halle in der Sonne noch gemeinsam in Ruhe die Wettkampffrisuren gestaltet werden, bevor der Nervenkrimi begann. Unsere Spielerinnen waren wild entschlossen, alle Kräfte zu mobilisieren. Während des Aufwärmens wurde die Tribüne neben unserer kleinen bayerischen Fahne mehr und mehr TuS weiß-blau, aber unsere Mädels waren schon im Tunnel. Wie von den Trainern gefordert, spielten sie mit Köpfchen und System und brachten alles auf die Platte, was sie in den letzten Jahren gelernt haben.
Dieses Spiel war eine riesige Werbung für den Handballsport. Wer es nicht gesehen hat, hat etwas verpasst. Beide Teams brachten ein von unglaublicher mentaler und körperlicher Intensität geprägtes Spiel auf die Platte. Den Isis gelang es von Beginn an, dem Steißlinger Spiel ihr Spiel entgegenzusetzen und das schnelle Umschaltspiel zu unterbinden. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, die Führung wechselte im Laufe der ersten Spielhälfte und die Gastgeber gingen mit einem zwei Tore Vorsprung (13:11) in die Pause. Das machte die Aufgabe für die zweite Spielhälfte für die Isis nicht einfacher. Wieder zwei Tore zurück, damit mussten die Isis 5 Tore aufholen, um weiterzukommen bzw. 4 Tore, um ins 7 Meterwerfen zu gelangen.
Die Isis nahmen die Aufgabe an. Im ersten Schritt egalisierten sie den Rückstand, dann hielten sie das Spiel offen, um dann mit einem irrsinnigen Kraftakt eine drei Tore Führung rauszuspielen. Leider reichte es nicht ganz. Am Ende der regulären Spielzeit stand es 23 Steißlingen : 25 Ismaning. Exakt das Ergebnis aus dem Hinspiel nur andersrum. Das bedeutete Siebenmeterwerfen. Am Ende dieses Krimis behielten die Isis die Nerven, hatten das bessere Ende auf ihrer Seite und konnten mit dem Sieg im 7-Meterwerfen ins Viertelfinale einziehen.
Liebe Isis, ihr könnt riesig stolz sein auf eure Leistung. Die Eltern, die Ultrazzz und der ganze Verein sind es. Eure Reise geht weiter und der nächste Gegner ist der TV Nellingen. Das erste Spiel findet am 04. Mai in der Isarena um 17 Uhr statt. Das Rückspiel am 09. Mai um 16 Uhr in Nellingen. Unter dem Motto „Alle in die Halle“ sind alle Fans vom und im TSV Ismaning eingeladen, die Madln zu unterstützen, zu Hause wie in Nellingen.